Zwei Probleme führen zur kreativen Lösung
Im BTZ Plauen gab es nach einem Rückbau eine große Anzahl von Holzbalken, die zu schade zum Entsorgen waren. Gleichzeitig hatte der Gartenbaubereich das Problem, dass der Untergrund des BTZ-Gartens ungeeignet war, um Beete anzulegen.
Doch dann kam die Lösung: ein Schlüssellochbeet.
Wie funktioniert so ein Schlüssellochbeet?
Dessen Ursprung kommt aus der Permakultur, wird erfolgreich in der Entwicklungshilfe eingesetzt und ist im Grunde ein rundes Kompost-Hochbeet. Mit einem Durchmesser von etwa 3 Metern ist es von überall gut erreichbar und leicht zu bewirtschaften und minimiert dadurch auch die körperlichen Belastungen beim Gärtnern.
Es verfügt über einen Kompost-Schacht in der Mitte und eine massive Stützmauer, die ein kleines Mikroklima mit mehr Feuchtigkeit im Substrat schafft, wodurch der Bewässerungsaufwand reduziert wird. Das Schlüssellochbeet ist somit geeignet für eine ressourcenschonende und nachhaltige Gartenarbeit.
In den mittigen Kompostschacht kommen regelmäßig anfallende organische Materialien oder ungekochte Gemüseabfälle aus der Küche des BTZ. Der Kompost versorgt die umliegenden Beetbereiche automatisch mit Nährstoffen, die Bodenlebewesen halten den Boden locker und aktiv. Der „Schacht“ besteht nur aus einem Drahtgitterkorb, der einen Stoffaustausch mit dem angrenzenden Substrat ermöglicht.
Rund um den Schacht wächst das Gemüse. An einer Seite ist eine Zugangsöffnung ausgespart, über die man zur Mitte gelangt. Von oben betrachtet erinnert das Beet an die Form eines Schlüssellochs, daher der Name.
Die Bauweise nutzt die Vorteile eines Hochbeetes, lässt sich ergonomisch bewirtschaften und wird schichtweise aufgebaut:
Zuunterst kommt eine Schicht aus Steinen und Zweigen als Drainage, darüber mehrere Schichten mit abwechselnd Holzasche, Stallmist, Kompost und Erdreich. Auch angetrockneter Grasschnitt, Grassoden und gehäckselte Grünabfälle lassen sich gut darin verwerten. Die oberste Pflanzschicht besteht aus herkömmlicher Pflanzerde oder Gartenerde, die mit Kompost vermischt ist.
Nur gemeinsam erreichen wir unser Ziel
Dieses Projekt wurde vom gewerblich-technischen Bereich mit Beteiligung der Teilnehmenden umgesetzt. Nach einer Vorstellungsrunde durch die Berufstrainer recherchierten die Teilnehmenden die notwendigen Hintergrundinformationen, wählten einen Bauplatz aus und ermittelten Form und benötigtes Material. Die Galabau-Abteilung planierte den Untergrund und legte einen Fundamentrahmen aus Betonplatten.
Der Handwerksbereich sägte die Balkenabschnitte zu, verschraubte sie miteinander, verschliff die Oberfläche und gestaltete sie mit natürlicher Holzlasur.
Eine Drahtgittereinlage hält die Wühlmäuse fern und Drainagefolie wurde verwendet, um die Feuchtigkeit vom Holz fernzuhalten.
Schließlich schichtete die Galabau-Abteilung das Hochbeet und bepflanzte es mit Salat und Gemüsepflanzen, die in naher Zukunft geerntet werden können.