
Ziel war es, die Herkunft und Entwicklung der Kartoffel sowie ihren Weg in unsere heutige Küche zu erkunden.
Die Geschichte der Kartoffel beginnt in den Hochlagen der Anden, wo sie bereits vor mehreren tausend Jahren von den Inka kultiviert wurde. Peru gilt als Ursprungsland der Knolle, deren Bedeutung durch historische Aufzeichnungen belegt ist.
Im Jahr 1525 stießen spanische Eroberer bei ihrer Suche nach Gold im Inka-Reich auf die Kartoffel. Mitte des 16. Jahrhunderts gelangte sie durch spanische und englische Seefahrer nach Europa. Anfangs wurde sie als exotische Zierpflanze in königlichen Gärten präsentiert – sogar ihre Blätter fanden vereinzelt Verwendung in Salaten und Suppen, jedoch ohne kulinarischen Durchbruch.
Die breite Akzeptanz der Kartoffel in Mitteleuropa verdankt sie einer cleveren Strategie Friedrichs des Großen. Um die Skepsis der Bauern zu überwinden, ließ er Kartoffelfelder von Soldaten bewachen – allerdings mit Absicht nicht allzu streng. Die Bevölkerung stahl die Knollen, probierte sie aus und erkannte ihren Wert. So wurde die Kartoffel zum wichtigen Grundnahrungsmittel und trug zur Linderung von Hungersnöten bei.
Botanisch betrachtet wächst die Kartoffelpflanze aus einer Mutterknolle, erreicht bis zu einem Meter Höhe und bildet mehrere Triebe. Die ursprünglichen Knollen waren klein, doch durch gezielte Züchtung entstanden über die Jahre größere und geschmacklich verbesserte Sorten.
Heute ist die Kartoffel aus der internationalen Küche nicht mehr wegzudenken. Pommes Frites gelten als das weltweit meistverkaufte Kartoffelprodukt, doch auch Püree, Gratin, Aufläufe und Suppen erfreuen sich großer Beliebtheit. Die Seminarreihe zeigte eindrucksvoll, wie eine Pflanze aus den Anden die Welt eroberte – und bis heute unsere Ernährungsvielfalt bereichert.