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Mich als neuen Menschen kennengelernt

TTZ Kamen

Melissa Brendemühl wurde 2019 bei einem Verkehrsunfall schwer verletzt. Dabei hat sie unter anderem ein Schädel-Hirn-Trauma erlitten. Mitten im Studium im Bereich Fitnesswissenschaft und -ökonomie, waren damit auch alle beruflichen Pläne jäh unterbrochen. Nach der medizinischen Reha hat sich die heute 33-Jährige im TagesTrainingsZentrum (TTZ) Kamen der FAW auf den Weg zurück ins Berufsleben vorbereitet.

Teaserbild: Melissa Brendemühl im Fitnessstudio

Frau Brendemühl, wie war Ihre berufliche Situation vor dem Unfall?
Nach meinem Fachabitur 2007 hatte ich eine Ausbildung zur staatlich anerkannten Erzieherin absolviert und fünf Jahre in diesem Beruf gearbeitet. 2016 habe ich ein Duales Studium in der Physiotherapie im Bereich Fitnesswissenschaft und -ökonomie aufgenommen. Parallel war ich freiberuflich als Fitnesstrainerin in mehreren Studios tätig.

Wie ist es zum Schädel-Hirn-Trauma gekommen? Und wie haben Sie ins TTZ Kamen gefunden?
Ende Mai 2019 kollidierte ich mit meinem Auto auf dem Arbeitsweg wegen Aquaplanings mit einem LKW. Es erfolgte eine intensivmedizinische Versorgung mit operativem Eingriff. Daran schloss sich eine lange Genesungszeit mit viel physio- und ergotherapeutischer Behandlung an, um zunächst die Aktivitäten des täglichen Lebens wieder selbstständig ausführen zu können.

Eine berufliche Eingliederungsmaßnahme bei meinem Arbeitgeber scheiterte, weil ich mich überfordert habe. Ich dachte zunächst, es sei alles wie immer, ich fühlte mich normal. Aber es war nicht so, und die Kopf- und Rückenschmerzen zwangen mich zum Rückschritt. Über die Empfehlung der BGW (Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege) habe ich dann ein Informationsgespräch im TTZ Kamen geführt und mich für eine Teilnahme entschieden.

Wie haben Sie die Zeit im TTZ erlebt?
Ich habe die Zeit als sehr hilfreich und erfolgreich erlebt. Durch gezieltes kognitives Training konnte ich meine Leistung steigern und Konzentration, logisches Denken, Informationsverarbeitung und Problemlösung trainieren. Somit konnte ich neue Lösungsstrategien erarbeiten. Die gezielten Hirnleistungstrainings haben mir sehr weitergeholfen – und die hätte ich selbständig bestimmt nicht ausgeführt.

Gab es ein besonders wichtiges Erlebnis oder eine besonders wichtige Entwicklung während Ihrer Zeit im TTZ?
Ich habe durch die vielen Beratungsgespräche viel Selbsterkenntnis erlangt. Ich habe erkannt, dass ich nicht ehrlich zu mir bin. Ich habe mich dadurch oft überschätzt und hatte wenig Geduld mit mir selber. Im Verlauf des Aufenthaltes im TTZ habe ich mich als neuen Menschen kennengelernt. Ich bin jedoch auch weiterhin damit beschäftigt, diesen anzunehmen und zu akzeptieren. Ich traue mir noch oft zu viel zu und der Kopfschmerz erinnert mich daran täglich.

Wie geht es für Sie nach dem TTZ weiter?
Ich habe mit Hilfe der Mitarbeiter im TTZ einen Praktikumsplatz in einem Fitness- und Wellnessclub gefunden. Es handelt sich hierbei um ein Reha-Zentrum in Mühlheim. Nach einem erfolgreichen Einstieg absolviere ich dort seit Februar 2022 ein einjähriges Praktikum, das von den Mitarbeitern des TTZ begleitet wird.

Seit Oktober 2022 bereite ich mich an der BSA-Akademie auf den Erwerb der A-Lizenz als Fitnesstrainerin vor. Der Betrieb signalisierte, mich weiter intern auszubilden. Ab Januar 2023 erhalte ich dort zunächst einen zweijährigen Anstellungsvertrag zur Fitnesstrainerin.

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