faw-btz.de TagesTrainingsZentren
Was wir tun
WAS WIR TUN
Die TagesTrainingsZentren der faw sind Spezialeinrichtungen der Neurorehabilitation. Ihr Ziel ist es, Menschen mit neurologischen oder neuropsychiatrischen Erkrankungen oder Unfallfolgen die berufliche und soziale Teilhabe zu ermöglichen.
Aktuell gibt es zwei TagesTrainingsZentren in Oschatz (Sachsen) und Kamen (Nordrhein-Westfalen). Unsere neurokompetenten Teams aus Psycholog*innen, Sozialpädagog*innen, Therapeut*innen, Berufstrainer*innen und Konsiliararzt*ärztin sichern eine umfassende Begleitung der Teilnehmenden im Reha-Prozess.
Im Mittelpunkt steht dabei die Feststellung der kognitiven, sozialen und berufspraktischen Kompetenzen sowie deren gezielte Förderung. Damit einhergehend wird die Belastbarkeit der Rehabilitand*innen abgeklärt, stabilisiert und weiter aufgebaut. Ergänzend zu den fachlich begleiteten Trainings in den TTZ geschieht dies auch in betrieblichen Phasen direkt in Unternehmen. Dadurch stellen wir eine Erprobung und fachpraktische Qualifizierung unter realistischen Anforderungen des Arbeitsmarktes sicher. Wir arbeiten stets eng mit Arbeitgeber*innen, Leistungsträgern und Partner*innen in einem regionalen Netzwerk zusammen und gewährleisten so, dass eine passgenaue und nachhaltige Teilhabe gelingt. Hier erfahren Sie mehr zu unseren Leistungen.
In unsere Arbeit fließen langjährige Erfahrungen in der Unterstützung von Menschen mit psychischen Erkrankungen in den Beruflichen Trainingszentren (BTZ) der faw ein.
„Zurück ins Leben“

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Das folgende Video zeigt die Arbeit der TagesTrainingsZentren (kurz TTZ) der faw am Beispiel verschiedener Betroffener mit Hirnschädigung, die dort ihren Weg zurück in Arbeit gefunden haben.
Ein Mann ist verschwommen durch das Wasser und die Glasscheibe eines Aquariums zu sehen. Im Vordergrund sieht man eine gelbe Koralle, darüber schwimmen bunte tropische Fische.
Der Mann füttert die Fische. Er stellt sich vor:
„Mein Name ist Mario Fritz. Ich bin 27 Jahre alt. Mein Hobby ist das Aquarium, weil ich alles liebe was mit Fischen und mit dem Meer zu tun hat.“
Der Mann zieht sich eine Jacke an, nimmt einen Schlüsselbund und verlässt seine Wohnung.
Texteinblendung: Jährlich werden über 250.000 Menschen allein in Deutschland durch eine Hirnschädigung aus ihrem Alltag gerissen…
Ein Krankenwagen fährt mit Blaulicht und Sirenen.
Mario Fritz erzählt: „Es ist jetzt 7 Jahre her, der Tag, der mein Leben komplett verändert hat. Es war der 4. August 2005. Es war ein richtig schöner Sommertag, die Sonne hat geschienen als ich von Arbeit nach Hause gefahren bin. Es ist auch so ziemlich das Letzte, an was mich erinnern kann. Später wurde mir dann gesagt, dass ich mit 100 km/h kurz vor meiner Haustür gegen einen Baum gefahren bin.“
Während Mario Fritz spricht, sind Szenen aus einer Notaufnahme zu sehen. Rettungssanitäter schieben eine Person auf einer Trage durch die Tür eines Krankenhauses. Es folgen Bilder langer Krankhausflure, aus der Perspektive einer Person die, auf dem Rücken liegend, durch die Flure geschoben wird und nur die Decke sieht.
Die Szene wechselt, es flackern Bäume vorbei. Ein zerstörtes Autowrack ist zu sehen.
Nun spricht ein Arzt: „Wenn der Patient zu uns kommt, dann kennen wir im Allgemeinen nicht genau das Ausmaß der Schädigung, die diese Trauma oder Schlaganfall hervorgerufen hat. Wir können das nur einschätzen. Wir können Mutmaßung anstellen anhand der Diagnostik die wir machen. Es geht darum letztendlich den Schaden der entsteht möglichst weit zu begrenzen. Eine fortschreitende Schädigung einzudämmen. Wir kriegen den Patienten – wir können das nicht sozusagen zurück entwickeln. Es lässt sich nicht auf, ich sage mal Null stellen. Wir kriegen diese Schädigung, die eingetreten ist, im Hirn nicht wieder repariert.“
Zu sehen ist ein Foto von Mario Fritz nach seinem Unfall. Er liegt in einem Krankenhausbett, gezeichnet von seinem Unfall, angeschlossen an Infusionen und ein Beatmungsgerät. Er berichtet von seinen Erfahrungen nach dem Aufwachen im Krankenhaus:
„Als ich wieder zu mir gekommen bin, war das erste was ich gesehen habe das Licht von Neonröhren. Und erst dann habe ich so nach und nach realisiert wo ich überhaupt bin, dass ich im Krankenhaus bin, dass ich auf der Intensivstation bin. Und dann wurde mir gesagt dass ich zwei Wochen lang im Koma lag. Ich hing an sehr viel den Schläuchen ich hatte einen Luftröhrenschnitt, ein Schädelhirntrauma, eine Mittelgesichtsfraktur und sehr viele andere Knochenbrüche. Zwei Wochen später hat man mir dann noch gesagt dass ich mein rechtes Auge verloren habe, was ich bis dahin noch überhaupt noch gar nicht bemerkt hatte. Die ganze Tragweite meines Unfalls habe ich so gar nicht realisiert. Ich habe es erst so richtig gemerkt an Reaktion von meinen Eltern, wie geschockt die waren und wie fertig die waren als sie mich im Krankenbett gesehen haben.“
Während er spricht, ist ein Bahnhofsgebäude von außen zu sehen. Mario Fritz geht eine Treppe im Bahnhof hoch, durchquert die Bahnhofshalle, läuft vorbei an einigen Bahngleisen und setzt sich an einem Bahnsteig auf eine Bank. Es wird eine Nahaufnahme seines Gesichts gezeigt, das noch die Spuren des Unfalls erkennen lässt.
Nun spricht wieder der Arzt: „Für Patienten ist das sehr oft ein großer Schock. Natürlich auch für die Angehörigen aber wenn die Patienten zum Beispiel wieder wach werden und erfassen, was mit ihnen geschehen ist, das wirft die meisten Menschen eben auch total um. Und dann in einer Trainingsphase, wo die Patienten sehr konzentriert mitarbeiten müssen ist das – ist die Verbesserung so wichtig, dass neue Funktionen wieder erlernt werden. Und deswegen lohnt sich eben auch eine langfristige Therapie besonders, auch gerade eben unter Einbeziehung der Logopädie, der Sprachtherapie zum Beispiel oder auch der Ergotherapie.“
Es wird ein Foto von Mario Fritz gezeigt. Er sitzt im Rollstuhl, trägt Sonnenbrille und ein weißes T-Shirt. Seine Beine sind bandagiert, die Spuren des Unfalls sind an seinem Körper zu erkennen.
„Nach zwei Monaten konnte ich dann das Krankenhaus endlich verlassen, allerdings leider nur im Rollstuhl. Ich habe dann mehrere Reha-Maßnahmen durchlaufen, aber dass ich in meinen Beruf wieder zurückkehren konnte, daran war überhaupt nicht mehr zu denken. Niemand fühlte sich für mich zuständig und es lief immer mehr darauf hinaus, dass ich mit Anfang 20 berentet werde. Das wollte ich aber so nicht hinnehmen. Ich wollte unbedingt wieder arbeiten, habe die Hoffnung deswegen auch nicht aufgegeben und habe darum gekämpft und bin so ins TTZ gekommen. Und heute bin ich dankbar dafür, dass alles so gekommen ist.
Während er spricht, sehen wir Mario Fritz wieder durch das Bahnhofsgebäude laufen. Es geht zu einem gelben Fahrplanaushang, studiert diesen, wirft einen Blick auf seine Armbanduhr und geht dann zum Gleis. Dort nimmt er erneut auf einer Bank Platz und wartet. Schließlich steht er auf, wirft nochmal einen Blick auf seine Uhr und geht weg. Im Hintergrund fährt ein Zug ab.
Einblendung: „Zurück ins Leben“. Berufliche Rehabilitation für Menschen mit erworbener Hirnschädigung in der Fortbildungsakademie der Wirtschaft.
Eine Sprecherstimme stellt das TTZ Oschatz vor: „Das TagesTrainingsZentrum, kurz TTZ, im sächsischen Oschatz ist ein Ort der Hoffnung für Menschen, die manchmal schon alle Hoffnung aufgegeben haben. In der Einrichtung der Fortbildungsakademie der Wirtschaft wagen sich Therapeuten, Sozialarbeiter und Jobtrainer an die schwierige Aufgabe, Menschen mit einer erlittenen Hirnschädigung wieder fit zu machen für einen beruflichen Neustart. Die Betroffenen, die beispielsweise einen Schlaganfall oder Unfall erlitten haben, werden nach einem bundesweit einmaligen Konzept betreut. In drei Stufen werden Sie bei der beruflichen und sozialen Integration individuell unterstützt. Im Sinne der Inklusion soll eine echte Teilhabe am Leben möglich sein. Endlich wieder ein selbstbestimmtes und aktives Leben für die Klienten – das ist das Ziel im TagesTrainingsZentrum und Motivation für alle hier. Ein schwerer Weg ist es, einer auf dem es mit vielen kleinen Schritten vorwärts geht, so wie bei Herrn Maas.“
Während der Vorstellung sehen wir zunächst eine Außenaufnahme des TTZ Oschatz, dann Szenen aus dem TagesTrainingsZentrum. Ein Mann geht an einen Schrank und entnimmt ein Werkzeug aus einem Schrank, dass er auf einen Tisch stellt. Dort sitzen bereits zwei Personen und arbeiten an einer Nähmaschine. Ein Mann schiebt ein Fahrrad durch einen Flur in einen Werkstattraum. Nebenan schreibt ein Mann etwas auf eine Tafel, die auf einer Staffelei steht. Er geht kurz rüber in die Fahrradwerkstatt, spricht mit dem Mann, geht dann weiter in ein Büro. Auch dort arbeitet ein Mann an einem Computer, die beiden beginnen ein Gespräch. Nun schwenkt die Kamera in eine Werkstatt. Dort steht ein Mann an einer Werkbank. Die Szene wechselt und ein zweiter Mann ist bei ihm in der Holz-Werkstatt. Er ist Ergotherapeut und leitet den ersten Mann bei Fingerübungen an.
„Noch mal alle Zähne.“ Beide Männer lachen „Auf Zeit. Herr Maas.“ Eine Stoppuhr wird gestartet. „Geht los.“
Sprecher: „Drei Jahre sind vergangen seit jenem Tag, an dem Reiner Maas von einer Sekunde auf die andere aus seinem alten Leben gerissen wurde. Ein Tag, an dem er wie immer mit seinem Fahrrad von der Arbeit nach Hause fahren wollte. Ein Auto nahm ihm die Vorfahrt, die Folgen des Unfalls: ein Schädelhirntrauma und die Lähmung der kompletten linken Körperhälfte.“
Nun spricht der Ergotherapeut: „Wir sind beim Herrn Maas dabei die motorischen Fähigkeiten zu verbessern, vor allem im Handbereich. Das aktive Öffnen und Schließen. Beziehungsweise für ihn eine aktive Haltefunktion herzustellen, dass er mit der linken Hand, wenn er größere Sachen zu bearbeiten hat, was halten kann.“
Texteinblendung: Danny Taube, Ergotherapeut / Berufstrainer
Ergotherapeut Danny Taube spricht: „Lerntheoretisch ist es so, dass der Klient im Krankenhaus oder dann später in der Reha doch bemerkt: ‚Der Arm funktioniert ja nicht.‘ Und er probiert es zweimal, probiert es zehnmal und hat immer diesen Negativerfolg, dass es nicht funktioniert. Also nimmt er automatisch immer den anderen Arm. Und so baut sich das natürlich und verfestigt sich das im Laufe der Zeit. Und dafür ist es da, dass man den gesunden Arm wegbindet. Es ist eine sehr, sehr schwere Therapieform. Kann man, sollte man auch mal über zwei Wochen 6 Stunden am Tag zum Beispiel anwenden. Und da ist der Herr Maas ein wirklicher Kämpfer, dass er das mit sich und mit mir teilweise ausmachen konnte. Genau. Es geht darum den linken Arm wieder ins Leben einzubinden.“
Herr Maas steht an der Werkbank, sein rechter Arm ist mit einer Schlaufe an seinem Körper festgebunden. Mit seinem linken Arm bewegt er Holzstücke von einer Werkbank in einen Eimer. Die Kamera schwenkt auf die Stoppuhr. Dann Tauber und Reiner Maas stehen an der Werkbank, alle Hölzer befinden sich nun im Eimer.
Danny Taube: „3 Minuten 21 haben sie. Wissen Sie noch mit wie viel wir angefangen haben?“
Herr Maas: „Ja, mit 17.“
Danny Taube: „17 Minuten. 17:30 waren das glaube ich für die zehn Hölzer. Super.“
Herr Maas steht an der Werkbank, veranschaulicht seine Einschränkungen nach dem Unfall und erzählt: „Da ging gar nichts. Der linke Arm der hing so, da war nichts mit gerade machen oder so. Beim Anziehen hatte ich Probleme. Das ist bedeutend besser geworden. Und ich hätte nie gedacht, dass es hier nochmal was bringt.“
Herr Maas führt an der Werkbank die Übung mit Eimer und Hölzern aus, Danny Tauber beobachtet ihn dabei.
Sprecher: „Seit einem Jahr wird Herr Maas jetzt im TTZ im sächsischen Oschatz betreut und das tägliche Training, das nach der nur sechs- bis zehnwöchigen medizinisch-beruflichen Rehabilitation ansetzt, zeigt große Erfolge.“
Herr Maas: „Super. Ich laufe jetzt ein halbes Jahr ohne Stock, da bin ich sehr stolz drauf. Hätte ich auch nie gedacht, dass das noch geht.“
Herr Maas zersägt mit der rechten Hand ein Kantholz, während er mit der linken Hand die Metallstange einer Schraubzwinge festhält, die zur Fixierung des Holzes dient. Dann legt er die zurechtgesägten Holzstücke auf die Werkbank.
Sprecher: „Den Betroffenen Mut zu machen, verlorenes Selbstvertrauen zurückzugeben, nicht mehr mit dem Schicksal zu hadern. Gerade das ist für die Therapeuten und Trainer ein Grundstein für den späteren beruflichen Wiedereinstieg.
Herr Maas: „Bin ein Arbeitsmensch, ich will arbeiten. Wenn auch nicht mehr so viel geht, aber ein bisschen wenigstens was.“
Danny Tauber: „Also wir waren uns am Anfang auch sehr unsicher in der Testphase, inwieweit sich da was noch entwickeln lässt mit der schweren körperlichen Beeinträchtigung die er hat. Wir wussten von vorneherein, dass wir ihm die Zeit geben, sich schon einiges entwickeln wird. Aber ob das jetzt für den direkten Arbeitseintritt ausreichend ist, das wussten wir nicht.“
Sprecher: Aber der 55-jährige vierfache Familienvater hat inzwischen wieder Arbeit gefunden. Das Dreistufenkonzept des TagesTrainingsZentrums ging auf. Grundlage für alle Betroffenen ist die Arbeit der Psychologin. Sie erstellt zu Beginn des Aufenthaltes gemeinsam im Team, am Ende der Eignungsabklärung der Stufe 1, für jeden Klienten eine berufliche Reha-Prognose.
Die Szene wechselt von Herrn Maas an der Werkbank zu einem Büro. Dort steht im Vordergrund ein runder Tisch mit zwei Stühlen. Eine Frau nimmt einen Aktenordner von diesem Tisch und geht an einer Reihe von Regalen mit weiteren Aktenordnern vorbei zu einem Schreibtisch. Dort nimmt sie vor einem Computer Platz und öffnet den Aktenordner.
Im Voiceover beginnt die Frau zu sprechen: „In der sogenannten Stufe 1 wird ganz am Anfang eine Anamneseerhebung mit dem Klienten durchgeführt. Das ist das erste was wir machen.“
Texteinblendung: Konstanze Nebel, Psychologin
Konstanze Nebel spricht nun im Interview in die Kamera: „Meistens kristallisieren sich zwei Tendenzen heraus. Klienten, die sich überschätzen hinsichtlich der eigenen Leistungsfähigkeit, und die anderen, die sich fast gar nichts mehr zutrauen, die so eine erlernte Hilflosigkeit haben, die sich dann verfestigen können, zum Beispiel in Anpassungsstörungen, dass der Mensch vom Wesen sich ändert.“
Die Kamera zeigt durch die geöffnete Tür einen Besprechungsraum. Darin ein runder Tisch mit vier Stühlen. Auf einem sitzt ein Mann. Konstanze Nebel betritt den Raum und schließt die Tür. Durch die Glasscheibe können wir weiter in den Raum blicken. Dann schließt die Psychologin eine Jalousie von innen, um die Privatsphäre zu wahren.
Sprecher: „Heute hat die Psychologin Konstanze Nebel einen Termin mit Klaus Seidel. Der 55-jährige erlitt vor einem Jahr einen Schlaganfall.“
Die Szene wechselt in den Besprechungsraum. Klaus Seidel und Konstanze sitzen an einem Tisch. Die Psychologin blickt in einen Aktenordner, der geöffnet vor ihr auf dem Tisch liegt. Neben ihr sitzt Klaus Seidel, der ein weißes T-Shirt trägt und seine Brille in den Händen hält.
Konstanze Nebel: „Sie hatten zum Erstgespräch schon bissl was erzählt, als sie mit ihrer Frau da waren. Und heute möchte ich gerne mal noch ein bisschen mehr erfahren. Mich würde ihre berufliche Lebensgeschichte besonders interessieren.“
Klaus Seidel spricht, währenddessen macht Konstanze Seidel Notizen auf einem Anamnesebogen.
Sprecher: „Außerdem geht es der Psychologin darum, sich ein Bild über die momentane Verfassung des Klienten, und seine familiäre Einbindung zu machen.“
Konstanze Nebel: „Sie haben Kinder, Herr Seidel?“
Herr Seidel: „Ja, drei Stück.“
Konstanze Nebel: „Drei Kinder. Wie alt sind denn die?“
Herr Seidel: „Die sind 27…“
Konstanze Nebel: „27.“
Herr Seidel: „… 22 …“
Konstanze Nebel: „Ja.“
Herr Seidel: „… und 18.“
Konstanze Nebel: „… und 18.“
Konstanze Nebel und Klaus Seidel sitzen weiterhin am Tisch. Die Psychologin erklärt dem Klienten etwas zu einem Blatt Papier, das vor ihm auf dem Tisch liegt.
Sprecher: „Anschließend werden verschiedene Tests durchgeführt, mit denen die Leistungsfähigkeit von Klaus Seidel beurteilt werden kann.
Konstanze Nebel: „Bei der Übungsaufgabe kommt darauf an, die Zahlen von 1 bis 20 der Reihe nach miteinander zu verbinden. Und dass Sie das so schnell wie möglich machen. Und fangen sie an.“
Klaus Seidel beginnt damit die Aufgabe zu lösen. Währenddessen spricht die Psychologin im Voiceover.
Konstanze Nebel: „Ich teste die Intelligenz aber auch die berufliche Eignung wird getestet. In welche Richtung könnte es gehen; wie können wir jemanden leidensgerecht beruflich weiterbilden beziehungsweise welche Ausbildung ist für ihn geeignet.“
Chiara Heitmann, Haus Königsborn
„Es ist wichtig, zu lernen, mit anderen über sein Handicap zu sprechen. Gerade im Berufsleben.“
Ehemalige Klientin im TTZ Kamen
Thomas Schäfer, 39 Jahre, hirnorganische Erkrankung
„Mein erstes großes Ziel war es wieder stabil ins (Arbeits)Leben zu kommen und das habe ich definitiv erreicht. [..] Wenn man sich zu mindestens 100% auf die Reha einlässt und gewisse Ziele hat und daran hart arbeitet, so kommt man an sein gewünschtes Ziel. ABER man sollte keine sofortigen Wunder erwarten, denn es braucht viel Zeit, Kraft und gute Nerven.
Ich bin anfangs auch mit einer anderen Erwartung zum TTZ gekommen, denn ich hoffte, dass die Mitarbeiter und Therapeuten mit dem Finger schnipsen und alles wird gut. Aber ich habe gelernt, dass es nicht so ist, sondern das Zusammenspiel aus Zeit und Arbeit von beiden Seiten zum Ziel führen.“
Nach 14 Monaten im TTZ Oschatz am alten Arbeitsplatz in einer KiTa in Halle/ Saale reintegriert